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SFC-Archiv Readonly-Archiv unseres alten Forums, Stand etwa 26.02.2010 00:26. Das neue Forum ist hier zu finden.
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Duke Nukem Ambassador OnE
Anmeldungsdatum: 02.01.2007 Beiträge: 2150 Wohnort: Bielefeld NRW |
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karaya -DDA-
Anmeldungsdatum: 26.02.2007 Beiträge: 1494
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Verfasst am: 03.08.2008 13:00 Titel: |
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Daß Zeugenaussagen das unzuverlässigste Beweismittel überhaupt sind, ist allgemein bekannt.
Dabei dürften rein statistisch unabsichtliche Falschaussagen ein weit häufigeres Problem sein. Bekanntes Beispiel ist der sog. "Knallzeuge". Ein Fußgänger spaziert auf dem Bürgersteig, plötzlich hört er's krachen und scheppern. Er dreht sich um und sieht, daß auf der Straße zwei Autos stehen, die zusammengestoßen sind. Der "Knallzeuge" macht sich jetzt nachträglich ein inneres Bild von den Abläufen, ist alsbald davon überzeugt, daß er die tatsächlich gesehen hat und berichtet das auch so vor Gericht. Das dürfte recht häufig vorkommen.
Bewußte Falschbeschuldigungen oder Falschaussagen sind sicher seltener, kommen aber vor; teilweise sind das recht extreme Geschichten. Vor einigen Jahren gab es in der Gegend hier mal einen Vorfall, bei dem eine junge Frau behauptete, nach einem Gaststättenbesuch auf einem Parkplatz gleich von mehreren Männern vergewaltigt worden zu sein, auf alle möglichen Arten, das volle Programm sozusagen.
Durch ihre Personenbeschreibungen geriet auch prompt ein Grüppchen von Jungs in Anfangsverdacht (was wohl von ihr nicht beabsichtigt war). Gottseidank war man mißtrauisch, nachdem die medizinische Untersuchung des angeblichen Opfers rein gar nichts ergeben hatte und nach einigem Hin und Her räumte die Dame dann auch ein, daß sie das Ganze frei erfunden hatte. Sowas kommt vor; alle erfahrenen Praktiker bei Polizei und Justiz wissen das auch und können solche Geschichten erzählen.
Schlimm wird es vor allem dann, wenn ideologische Verbohrtheit mit Unerfahrenheit und Verfolgungseifer auf Seiten der Ermittlungsbehörden zusammentreffen. Vor etwa 20 Jahren gab beispielweise die feministische Bewegung die Parole aus, daß ungefähr jedes 3. Kind sexuell mißbraucht wird. Diese Zahl ist völlig unhaltbar, wurden aber damas geglaubt und geistert noch heute hin und wieder durch die Diskussion. Das passte halt gut zu der feministischen Grundüberzeugung, daß eigentlich sowieso jeder Mann ein wenigstens potentieller Vergewaltiger ist. Damals schossen feministische "Opferhilfsorganisationen" wie Pilze aus dem Boden, die natürlich - da vielfach durch öffentliche Gelder gefördert - auch ihre Existenzberechtigung nachweisen wollten. Vor diesem Hintergrund kam es zu den schlimmsten Justizamokläufen und Hexenjagden der neueren Rechtsgeschichte, vor allem da, wo derartige Umtriebe bei jungen, eifrigen und unerfahrenen Staatsanwältinnen auf fruchtbaren Boden fielen.
Eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse um einen besonders krassen Fall mit zahlreichen weiterführenden Links findet sich hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wormser_Prozesse
Hier eine weitere Zusammenfassung mit zahlreichen, fast unglaublichen Einzelheiten:
http://www.pappa.com/mmdm/st_muell.htm
Andererseits darf man bei dem allem aber auch nicht übersehen, daß es für Erwachsene gegenüber angemessen kritischen Ermittlern nicht eben einfach ist, eine bewußte Falschbezichtigung durchzuhalten, vor allem, wenn es um komplexere Geschehensabläufe geht. Denn entweder ist die Schilderung dann detailarm und "flach" oder man riskiert leicht, sich in Widersprüche zu verwickeln.
O.K. vielleicht mal ganz konkret jetzt.
Wie kann sich ein (junger) Mann gegen Falschbeschuldigungen wie in dem RTL-Film gezeigt, schützen? Letztlich gibt es da wenig, was man(n) tun kann. Allgemeiner Rat vielleicht: Blut zunächst im Kopf lassen, Mädchen aus der Disko vielleicht nicht gleich nach Hause schleppen (das sind sowieso meistens nicht die wirklich prickelnden Erlebnisse), erstmal Telefonnummern austauschen, dann die Dame unverbindlich abchecken, dabei auf Bauchgefühl hören. Wenn die irgendwie "komisch" rüberkommt: Finger weg. Falschbeschuldigungen sind auch nicht das einzige Ungemach, das einem von manchen Frauen drohen kann.
Naja, alles leicht gesagt wenn man auf 50 zugeht und schwer zu verwirklichen, wenn man 20 ist.
Zu den Geschichten mit den angeblich von "Rechten" eingeritzten Hakenkreuzen und sonstigen gefakten Neonaziuntaten sag' ich jetzt mal lieber nix, weil sonst die Gefahr zu groß ist, daß ich einen Wutanfall kriege. Davon hat mir mein Arzt aber abgeraten.
Zuletzt bearbeitet von karaya am 04.08.2008 11:00, insgesamt 4 Male bearbeitet |
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Duke Nukem Ambassador OnE
Anmeldungsdatum: 02.01.2007 Beiträge: 2150 Wohnort: Bielefeld NRW |
Verfasst am: 03.08.2008 15:07 Titel: |
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yeah, interessanter beitrag! |
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carver Moderator
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 3008 Wohnort: Leuggelbach |
Verfasst am: 04.08.2008 08:07 Titel: |
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Sehr interessante Beiträge. Besten Dank. _________________ Grüsse von Carver
______________________________________
Toleranz ist gut.
Aber nicht gegenüber Intoleranten.
(Wilhelm Busch, dt. Zeichner u. Dichter, 1832-1908) |
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